Er könnte durchaus mehr als 40.000 Jahre her sein, dass der Mensch den Bohrer erfunden hat. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Bohrer immer weiter verbessert. Eins der wirklich großen Probleme beim Bohren war es, das Bohrgut aus dem Loch zu transportieren. In der Zeit der Gründung der FAMAG Werkzeugfabrik im Jahre 1865 lebte in der Nachbarstadt der Schweizer Mechaniker und Reparateur Giovanni Martignoni. Er konstruierte nach unseren Aufzeichnungen zuerst einen Bohrer mit einer gewundenen Nute. Zuerst feilte er nur eine Nut in einen zylindrischen Körper, später dann zwei Nuten und zwar spiralförmig. Von nun an, konnte das Bohrgut ähnlich einer Förderschnecke aus der Bohrung transportiert werden. Martignonis Idee fand großen Anklang und auch den Weg nach Amerika. Bereits 1867 wurden auf der Pariser Weltausstellung amerikanische Spiralbohrer vorgestellt. Aber eigentlich kommt die Erfindung mit diesem Hintergrund fast aus dem Bergischen Land; oder zumindest 30 km weit entfernt her!

In der Holzbearbeitung wurden sicherlich zuerst Spiralwerkzeuge eingesetzt, die einen Kegelmantelanschliff wie bei der Metallbearbeitung besaßen. Metallspiralbohrer bestehen aus Metall. Holzspiralbohrer aber nicht aus Holz! Viel mehr unterschieden sie sich von den Metallspiralbohrern durch Ihre Kopfgeometrie. Zum besseren Bohren in Holz wurden diese Bohrer mit einer Zentrierspitze angeschliffen. In den ersten Katalogen der FAMAG-Werkzeugfabrik finden sich Holzspiralbohrer die sogar eine Art Vorschneider besitzen.

Heute werden Holzspiralbohrer in der Industrie, im Handwerk, beim Heimwerker und unzähligen Gewerken eingesetzt. Das Spektrum der Werkstoffe ist dabei heute breiter denn je. Angefangen von feuchten Weichhölzern geht die Reise über europäische Harthölzer hin zu knüppelharten exotischen Harthölzern aus fernen Regionen.

Beginnen wir in unserer Betrachtung beim Weichholz und der Geometrie der Bohrer: Beim Bohren entstehen großvolumige Späne. Feuchtes Holz oder Harz verstärken das Problem, die großen Weichholzspäne durch die Spirale aus der Bohrung zu fördern. Kostengünstige Spiralbohrer sind in der Regel rollgewalzt hergestellt. Das heißt, dass man in einen ungehärteten Rohling mittels zwei Metallrollen Spiralen einrollt. Allzu oft besitzen diese Werkzeuge eine spröde und raue Oberfläche innerhalb der Spirale, was für den Spantransport hinderlich ist. Das Ergebnis kennen Sie alle: Die Späne bleiben in der Spirale hängen und verstopfen diese: Der Bohrer „stopft“! Ganz besonders schlimm stellt sich das bei Holzspiralbohrern mit einer langen Arbeitslänge dar!

Bei etwas besseren Werkzeugen fräst man die Spirale in den ungehärteten Rohling. Zeit ist in der Herstellung Geld und so verwendet man in der Regel Vorschübe, die ebenfalls raue Oberflächen in den Spiralen erzeugen. Das Ergebnis ist gleich schlecht, auch diese Werkzeuge stopfen.

Ferner wird bei beiden Fertigungsverfahren das Härten nach dem Fertigen der Spiralen durchgeführt. Hierdurch kann es zu einem Härteverzug kommen, der auch durch ein nachfolgendes Schleifen der Außengeometrie häufig nicht vollkommen beseitigt werden kann. Das Ergebnis sind hier Spiralbohrer die nicht gescheit rundlaufen. Drastisch stellt sich das wiederum bei Spiralbohren mit langen Arbeitslängen dar!

Sollen Holzspiralbohrer kostengünstig sein und man bohrt ausschließlich Weichholz, können kostengünstige Stahlsorten durchaus ausreichen. Sollen aber Harthölzer gebohrt werden und das vielleicht sogar in einer Tieflochbohrung, reichen diese Stahlqualitäten einfach nicht aus.

 

Mit all diesen Erfahrungen haben wir entschieden, den perfekten Holzspiralbohrer für alle Weich- und Harthölzer zu gestalten um besonders Tieflochbohrungen herzustellen. Das Ergebnis und die Herstellung können sich sehen lassen.

Wenn man in harte Massivhölzer oder beschichtete Platten bohren möchte, erreicht man mit hochwertigen Werkstoffen des Bohrwerkzeuges gute Ergebnisse. Wir bei FAMAG sind der Meinung, dass für die Hartholzbearbeitung Hochleistungsschnellstahl (HSS) der beste Werkstoff ist. Folglich bestehen die Premium Holzspiralbohrer unserer Serie 1599 aus HSS. Wir verwenden einen zylindrischen HSS Rohling und härten diesen nach dem Ablängen in der gewünschten Länge. In diesen jetzt gehärteten Stab schleifen wir mittels zweier Schleifscheiben zwei Spiralen ein. Das Ergebnis des ersten Herstellungsabschnittes ist ein spiralisierter Rohling der einen perfekten Rundlauf besitzt.

Bei der Auswahl der Spiralgeometrie entsteht eine weitere Besonderheit: Herkömmliche Spiralen besitzen die Geometrie eines Halbkreises. An den Flanken dieser Halbkreisgeometrie können sich aber später bei der Bearbeitung von Massivholz, die Späne gut festhalten. Es kann zum Stopfen kommen. Somit besitzt unsere Spirale eine Geometrie, die einer Förderschnecke gleicht. Das Ergebnis ist, dass die Holzspäne beim Bohren wie von Geisterhand durch die Spirale gleiten ohne dort einzuklemmen. Damit sind diese Spiralwerkzeuge in der Lage, die Späne selbst bei der längsten Arbeitslänge von 400 mm aus der Bohrung zu befördern! Dieser Effekt wird durch die äußerst glatte Spiraloberfläche noch begünstigt, die beim Schleifen entsteht. Dieses Herstellungsverfahren nennen wir „vollgeschliffen“.

Vollgeschliffen ist aber auch die Kopfgeometrie dieser Werkzeuge! Unsere CNC Maschinen folgen einem komplizierten Programm das die Zentrierspitze, zwei Hauptschneiden aber auch zwei Vorschneider entstehen lässt. Nachfolgend hinterschleifen wir die Hauptschneiden um die Reibkräfte in der Anwendung zu minimieren.

Das Ergebnis dieses Fertigungsverfahrens ist ein Holzspiralbohrer der Qualitätsklasse Exzellent! Ein Werkzeug aus allerbestem HSS mit perfekten Rundlaufeigenschaften und einem Spiraltyp, der einen hervorragenden Spantransport gewährleistet. Durch die beiden Vorschneider wird ein perfekter Lochkreis der Bohrung erzeugt und die beiden Hauptschneiden erzeugen einen rasanten Vorschub, der durch die ideal gestaltete besonders glatte Spirale noch einmal begünstigt wird!

Mit diesen extralangen HSS-G Holzspiralbohrer der Qualitätsklasse Exzellent können Sie mühelos in alle Harthölzer bohren und sogar in die der Härteklasse knüppelhart! Beste Ergebnisse werden Sie im stationären Einsatz erreichen. Diese Bohrer vertragen ordentlich Drehzahl. So empfehlen wir z.B. den Ø 4 mm in der Gesamtlänge 150 mm mit 5.000 min-1 laufen zu lassen. Mit diesen hohen Drehzahlen erreichen Sie rasante Vorschübe mit bestem Spanabtransport. Auch Freihand sind diese Werkzeuge gut einzusetzen, auch wenn es bei den extralangen Bohrern etwas Feingefühl braucht. Wichtig ist, dass Ihre Bohrmaschine oder Ihr Akkuschrauber ordentlich viel Drehzahl macht. Versuchen Sie besser nicht, mit 1.000 min-1 Freihand in Weichholz einen Durchmesser von 3 oder 4 mm zu bohren, das Ergebnis wird Ihnen nicht gefallen und es ist fast schon eine Kunst, den Bohrer dabei nicht abzubrechen.

Das Anwendungsspektrum dieser langen und extralangen HSS-G Holzspiralbohrer ist vielschichtig. Hier nur einige Beispiele:

Wenn es im Holzbau darum geht hoch exakte Tieflochbohrungen in Leimbinder oder in Baubuche zu bohren, finden die HSS-G Spiralbohrer mit den Gesamtlängen 315 mm und 460 mm ihren perfekten Einsatz. Aber auch die Gesamtlänge von 250 mm wird hier zunehmend eingesetzt und das nicht zuletzt wegen der hohen Standzeiten dieser Werkzeuge.

Instrumentenbauer hingegen erfreuen sich an den kleinen Durchmessern von 3, 4 und 5 mm. Sie haben richtig gelesen, selbst den kleinen Durchmesser von 3 und 4 mm fertigen wir in allen Längen und auch in der Länge von 460 mm! Sollten Sie mit diesem kleinen Durchmesser eine Bohrung anfertigen, empfehlen wir zuerst die Zentrierspitze vorsichtig ins Holz zu drücken bevor (!) Sie Ihre Maschine starten. Es ist richtig, dass es zum Bohren dieser Durchmesser etwas Übung und Feingefühl erfordert aber es ist durchaus möglich!

In den letzten Jahren erfreuen sich Schreibgeräte wie Kugelschreiber aus Massivholz zunehmender Beliebtheit. Wurzelhölzer zeigen tolle Maserungen sind aber oft knüppelhart. Da kommen diese Werkzeuge aus HSS-G mit ihren tollen Standzeiten genau richtig!

 

Die HSS-G Holzspiralbohrer dieser Serie besitzen gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale. Zimmerleute haben uns erzählt, dass sie nach dem ersten Einsatz dieser Werkzeuge entschieden haben, kleine Durchmesser bei Tieflochbohrungen nur noch mit diesen Werkzeuge zu erzeugen und nicht mehr mit Schlangenbohrern.

Es gibt Stimmen, die behaupten, dass diese „Tieflochbohrer“ die besten Spiralbohrer überhaupt sind. Die positiven Erfahrungen der Anwender lassen uns diese Werkzeuge ganz klar zur DELTA-F Familie von FAMAG zählen und sie verdienen zu Recht die Qualitätsklasse Exzellent!

  • hochpräzise Bohrungen durch vollgeschliffene Ausführung
  • perfekt für alle harten Hölzer geeignet durch Verwendung von hochwertigem HS-Stahl
  • besonders sauberes Lochbild durch zwei angeschliffene Vorschneider
  • perfekter Spantransport besonders bei Tieflochbohrungen durch vollgeschliffene Tieflochspirale
  • sehr rasantes Bohren, da diese Spiralbohrer hohe Drehzahlen und Vorschübe verlangen
  • lieferbar in den Gesamtlägen 150/250/315 und 460 mm

Wichtige Kennzahlen:

Art.-Serie 1599.1 1599.2 1599.3 1599.4
3 - 11 mm 3 - 25 mm 3 - 16 mm
wie A Ø
NL 100 mm 200 mm 250 mm 360 mm
GL 150 mm 280 mm 315 mm 460 mm
Bohrkopf 2 VS
Spirale Tiefloch
Werkstoff HSS
Fertigungsart vollgeschliffen
EAN ja
Verpackung Rose-Röhre
VE 1

Neben den Einzeldurchmessern von 3,0 bis 16,0 mm in der Gesamtlängen 150/315 und 460 mm, fertigen wir die Gesamtlänge 250 mm bis zum Durchmesser von 25 mm. Zwei Sets im hochwertigen Holzkasten stehen zur Verfügung:

Das 7-teilige Set mit den Durchmessern 3/4/5/6/8/10 und 12 mm in der Gesamtlänge von 250 mm und das 10-teilige Set mit den Durchmessern 3/4/5/6/7/8/9/10/11 und 12 mm in der Gesamtlänge von 150 mm.

Möchten Sie neben einer perfekten Bohrung gleichzeitig eine Versenkung mit einem Winkel von 90° anbringen, empfehlen wir den Aufsteckversenker VARIO. Vermutlich ergibt das nur bei Bohrern der Gesamtlänge 150 mm Sinn. Der VARIO Aufsteckversenker besitzt eine hochwertige HM-Bestückung und kann auf alle Durchmesser von 3,0 bis 8,0 mm aufgesetzt werden. Besonders bemerkenswert an diesem Senker ist, dass es sich um ein zweiteiliges Werkzeug handelt, welches von zwei Seiten auf den Spiralbohrer drückt. Hierdurch werden die perfekten Rundlaufeigenschaften dieser Holzspiralbohrer nicht beeinträchtigt. Besonders entscheidend ist das bei den kleineren Durchmessern wie 3/4 und 5 mm. Durch seine hochwertige HM-Bestückung ist er der perfekte Partner der HSS-G Holzspiralbohrer der Serie 1599.1. Die erreichten Standzeiten werden Ihnen Freude machen!

Wenn Sie größere Durchmesser als 16 mm benötigen, empfehlen wir Ihnen die Serie 1599.2. Diese Werkzeugreihe produzieren wir bis zu einem Durchmesser von 25,0 mm. Benötigen Sie noch größere Durchmesser oder längere Arbeitslängen, sollten Sie die FAMAG Schlangenbohrer der Serie 1410 verwenden.

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